Virtual Reality heute

Warum Pappbrillen keine Rolle mehr spielen

Als Virtual Reality aus Karton kam

Im Jahr 2025 wirkt es beinahe kurios, dass VR-Brillen einst aus Karton bestanden. Doch vor rund zehn Jahren war genau das der Einstieg vieler Menschen in die virtuelle Realität: Google Cardboard, eine einfache, faltbare Halterung aus Pappe für Smartphones, bot damals eine kostengünstige Möglichkeit, VR-Inhalte zu erleben. Nutzer konnten ihr Smartphone einlegen, eine App starten und durch die Linsen in die virtuelle Welt eintauchen. Diese Art der VR-Brille war in vielen Varianten erhältlich: bunt, kreativ gestaltet und in unterschiedlichsten Formen. Besonders auf Messen und Events waren sie beliebte Werbegeschenke und ein Türöffner für neue digitale Erlebnisse. Zahlreiche Unternehmen und Entwickler griffen die Idee auf und produzieren noch heute eigene Versionen aus Karton oder einfachem Kunststoff.

Günstig und einfach mit vielen Einschränkungen

VR-Brillen wie Google Cardboard überzeugen vor allem durch ihren Preis: Sie bieten einen nahezu kostenlosen Zugang zu VR – ohne teure Geräte, ohne technisches Know-how. Die Brillen sind leicht, schnell aufgebaut, mit verschiedenen Smartphones kompatibel und ideal für kurze VR-Demos. Doch diese Vorteile haben ihre Grenzen: Die einfache Konstruktion kann weder mit der Auflösung moderner Displays noch mit fortschrittlichem Tracking mithalten. Bewegungssteuerung, präzises Positionstracking oder immersive Audiofunktionen fehlen komplett. Der Tragekomfort lässt oft zu wünschen übrig, und für längere Sessions sind die Modelle schlicht ungeeignet. Zudem führt die Abhängigkeit vom Smartphone zu Kompatibilitätsproblemen – besonders bei älteren oder weniger leistungsfähigen Geräten.

Die Gegenwart: High-End statt Pappkarton

Zwischenzeitlich hat sich die VR-Landschaft grundlegend verändert. Autonome All-in-One-VR-Headsets wie die Meta Quest, Apple Vision Pro oder Pico 4 setzen neue Maßstäbe. Mit integriertem Positionstracking, eigenen Controllern, hochwertigen Displays und langem Tragekomfort bieten sie ein Erlebnis, das mit den Kartonlösungen der Vergangenheit nicht mehr vergleichbar ist.

Nicht zuletzt deshalb hat Google die Produktion der Cardboard-Brillen längst eingestellt – und der Markt hat sich weiterentwickelt. Wer heute auf Messen, im Einzelhandel oder im Marketing auf VR setzen will, greift besser zu professionellen Headsets. Nur so kann die immersive Kraft der Technologie wirklich genutzt und das volle Potenzial ausgeschöpft werden.

Fazit: Karton-VR hat ausgedient

Vielen stellt sich die Frage: Ist Cardboard-VR noch aktuell? VR-Brillen aus Karton haben ihren Platz in der Geschichte der Virtual Reality – als sympathische, niedrigschwellige Lösung für die ersten Schritte. Doch im Jahr 2025 sind sie nicht mehr zeitgemäß. Zu eingeschränkt, zu wenig immersiv, zu weit entfernt von dem, was heute technisch möglich ist. Wer ernsthaft auf VR setzt, setzt auf Qualität – nicht auf Karton.